Sonntag, 25. Februar 2018

Tacheles

Wenn ich vegan koche, sind die Mischköstler gern dabei und alles geht weg. Dann habe ich ein harmonisches Umfeld und bekomme das Feedback, dass veganes Essen lecker ist. Tierethik haben sie dadurch nicht verinnerlicht, es gibt für sie keinen Grund für Konsequenzen.
Man darf Tierleidverwertern leider nur ganz "sanft und liebevoll" begegnen, da man sie sonst verschreckt und gar nichts bewirkt. Wer Tiere isst oder Pelze trägt, ist nämlich ganz besonders sensibel.
Wenn ich auf dem Rasen eines Mischköstlers Altöl entsorge, kommt er "sanft und liebevoll" auf mich zu und erklärt mir, was da gerade falsch läuft. Und wenn ich das am nächsten Tag wieder mache, sage ich "jedem das Seine" und "ich bin auf dem richtigen Weg, es sind nur noch drei Liter statt fünf".
Das geht dann natürlich für ihn klar. Oder ist das etwas Anderes? Würde er mir glauben, dass ich nicht wusste, was ich da verursache?
Glaube ich ihm, wenn er mir sagt, dass er noch nie Bilder aus Schlachthäusern gesehen hat, dass er nichts über Tiertransporte wusste und nie von Gülle und Nitrat gehört hat? Oder ist das etwas völlig Anderes?
Ja, das ist es. Es ist eine einzige Verarsche, bei der sich Menschen dumm stellen dürfen, bei der das sich dumm Stellen sogar mit Lob und Herzchen gefördert wird. Verarscht werden die Tiere, die Natur, die gesamte Menschheit, weil wir uns angewöhnt haben, bei einem bestimmten Thema nicht Tacheles zu reden, sondern immer doof weiter zu machen, Generation für Generation.
Ich bin der Aggressor, der Menschen abschreckt, der so ist, wie man selber nicht sein möchte. Zumindest bei diesem einen bestimmten Thema, das mit dem Altöl ist ja etwas völlig Anderes.
Und wenn ich vegan koche, sind sie wieder gern dabei und alles geht weg. Dann habe ich ein harmonisches Umfeld und bekomme das Feedback, dass veganes Essen lecker ist.
Sonst nichts.

Ich habe einen Traum

Wir werden von Psychopathen regiert, die mit Waffenhändlern kooperieren, gegen Wölfe und Wildschweine hetzen, Tierqualprodukte subventionieren, Recherche in Mastbetrieben unter Strafe stellen, Hanf verbieten und Glyphosat durchwinken, die mit ihren Köpfen bis zum Hals in den Ärschen der Lobbyisten stecken, von denen sie fürstlich für ihren Verrat am Leben entlohnt werden.
Ja, sie müssen das Leben verraten, denn dort, wo alles blüht und gedeiht, lässt sich schlecht Geld machen. Sie sind wie Eltern, die unter dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leiden, die ihre Kinder fast zu Tode quälen, um sie dann wieder gesund zu pflegen.
Gemäß unserer demokratischen Optionen setzen wir die immer gleichen, dreist grinsenden Hackfressen auf die Stühle der Macht und kotzen dann in sozialen Netzwerken über ihre neuesten Verbrechen an Mensch, Tier und Natur.
Hier mal ein Sitzstreik, da eine Mahnwache, mehr haben sie nicht von uns zu befürchten, wir sind alle gut erzogen. Bis auf ein paar "linke Chaoten"...
Und so geht es immer weiter und weiter, bis nichts mehr bleibt.

Ich habe einen Traum: Ich träume von einer Welt, in der kein Traktor mit Gülle oder Glyphosat auf das Feld fahren kann, weil ihm eine große Zahl von Menschen den Weg versperrt.
Ich träume von einer Welt, in der die Jagd unmöglich ist, weil jeder Jäger von vielen Menschen eingekreist wird, die ihn dann sanft entwaffnen.
Ich träume von einer Welt, in der verräterische Entscheidungsträger von Menschenmassen aus ihren Büros geschoben werden.
Ich träume von einer Welt ohne degenerierte Idioten, die ihren Kick auf Zunge und Gaumen über alles Andere stellen.
Ich träume von einer Welt, in der sich jeder Mensch dessen bewusst ist, was er tut und was er unterlassen sollte.
Ich träume von einer Welt, in der gesellschaftliche Praktiken, die auf offensichtlichen Lügen und Widersprüchen basieren, als solche entlarvt und eingestellt werden.
Ich träume von einer Welt, in der Ehrlichkeit und Wahrheit als selbstverständlich gelten.
Eine Welt, auf der man ganz einfach leben kann, statt ihr beim Sterben zuzusehen.

Und wenn ich morgen schreiend aufwache, war es trotzdem ein schöner Traum.