Montag, 19. Dezember 2011

"Die Kunst Widerstand zu leisten"

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Seit neun Jahren betreibe ich radikale Tierrechtskunst. Artworks, Comics, Videos, und Gedichte...
So richtig ans Bein gepisst hat mir deshalb noch niemand.

Auch Chris Moser betreibt radikale Tierrechtskunst.
In seinem Häuschen in Österreich arbeitet er an Skulpturen, welche die Verhältnisse zwischen Mensch und Tier umdrehen.
Analog zu den Arbeiten von Roland Straller sieht man Teile von Menschen mit derselben "trockenen Ästhetik" als Jagdtrophäen drapiert oder als Speise zubereitet.
Eine durchaus legitime Betrachtungsweise...

Der österreichische Staat sieht das anders, Chris Moser ist einer von vielen ehemaligen "Tierrechtsinhaftierten".
Die sind in sein Haus gepoltert, fanden Tierschutzflyer und "Material zum Bombenbau", das später als vergorene Sojamilch identifiziert wurde, aber bis dahin ist das "unbequeme Subjekt" erstmal schön weggesperrt...

Und wie bei den anderen inhaftierten Tierrechtlern und Tierschützern in Deutschland und Österreich kam natürlich nichts dabei heraus, Chris Moser ist "auf freiem Fuß", aber sein Leben ist mehr oder weniger im Arsch.
Welche Nachwirkungen einer Inhaftierung finanziell, beruflich, gesellschaftlich und psychisch folgen, bleibt oft im Dunkeln.
In seinem Buch "Die Kunst Widerstand zu leisten" verarbeitet er das Erlebte.
Ich hoffe, es bringt ihm auch einen finanziellen Puffer.



Es gibt keinen Grund, etwas "hinzunehmen", sich "abzufinden", zu schweigen, weil man sonst auf die Fresse kriegt...
"Man muss nicht erwarten, dass man fair behandelt wird, wenn man sich gegen Unfairness einsetzt!" Fuck you!

Der Tierrechtsgedanke lässt sich nicht unterbinden, sowenig wie Mutterliebe oder der Drang zu atmen.
Und in einer stickigen Zelle, analog zu "Ställen", "Gattern", "Boxen" und "Zwingern" wird er sicher nicht schwinden...
Chris hört nicht auf, seine Kunst zu verbreiten und es haben sich sowohl während des Aufenthalts in der Zelle, als auch im Gerichtssaal viele neue unbequeme Gedanken in seinem Kopf manifestiert, die er der Öffentlichkeit vermittelt.
War es wirklich schlau, ihn wegzusperren?

In diesem Sinne ... etwas Musik:




Mein Widerstand heißt Lebendigkeit!




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