Donnerstag, 22. Dezember 2011

Narkose?

Seit langer Zeit wird vom Tierschutz im deutsch denkenden Raum das Schächten angeprangert. "Die Tiere werden ohne Narkose geschlachtet!"
Muslime und Juden schächten und so mancher Tierschützer und "Tierrechtler" ließ sich schon dazu hinreißen, gegen diese Volksgruppen zu wettern.
Würden sie sich gesetzeskonform mit Elektrozangen und Bolzenschussgeräten bewaffnen, wäre alles tutti, bzw. weniger schlimm, ja?

Bullshit! Es gibt keine Betäubung durch Elektrozangen und Bolzenschussgeräte.

Wie ich schon mal betonte, haben Elektrozangen eine Spannung von lediglich 360 Volt, während "Taser", die gegen Menschen eingesetzt werden, 50.000 Volt aufbringen.
Wer einen solchen "Bodyshocker" schon mal abbekommen hat, kann davon berichten, dass er zwar gelähmt war, ansonsten jedoch bei vollem Bewusstsein blieb.
Machen wir uns insofern einfach klar, dass jedes elektrisch "betäubte" Schwein sein Ausbluten bis zum Herzstillstand voll und ganz miterlebt.
Bevor ich mich jetzt mit Elektrotechnikern rum streite, dass auch Ampere eine Rolle spielen, mache ich auf William Francis aufmerksam, der den elektrischen Stuhl überlebte und nicht für einen Moment sein Bewusstsein verlor.
Wenn mensch diese Art der "Narkose" als "human" im Tierschutzgesetz verankert, sollte sie folglich auch für menschliche Tiere im OP anwendbar sein.

In der Psychiatrie wurden einst weltweit Menschen mit Elektrozangen an den Schläfen sediert, der Körper versteift sich und der "Verrückte" ist ruhiggestellt.
"Narkose" oder "Betäubung", das sind Begriffe der human- und veterinärmedizinischen Anästhesie.
Bei Vollnarkose senkt sich der Blutdruck, was natürlich unvorteilhaft ist, wenn das Tier schnell ausbluten soll.
Bei örtlicher Betäubung spürt Mensch/Tier partiell keinen Schmerz.
Wenn Mensch/Tier aber mit Elektrizität gelähmt wird oder einen Schlag vor die Stirn kriegt, ohne komplett ohnmächtig zu werden, wird alles, was schmerzt oder Angst bereitet, weiterhin voll wahrgenommen. Die Wahrnehmung ist dann zwar verzerrt, doch sie ist gegeben.
Unzählige Menschen, die Opfer von Unfällen oder Gewalt wurden, können das bestätigen.
Warum also interpretieren wir etwas in nichtmenschliche Tiere hinein, was auf uns sicher nicht zutrifft, wenn sie doch dieselben Grundlagen für Leidensfähigkeit besitzen, wie wir?

Auch die mit Bolzenschussgeräten "betäubten" Rinder und Rinderkinder haben volle Herzleistung, während sie ausbluten. Von "Narkose" keine Spur.
Schauen wir uns Bilder oder Videos aus dem Schlachthof an (ich weiß, das macht keinen Spaß), so haben die Tiere während des Ausblutens alle eins gemeinsam: Ihre Augen sind offen.
Wie viel "Narkose" gestehen wir einem Individuum zu, das mit offenen Augen und voller Herzleistung ausblutet?
Je nach Konstitution kommen menschliche und nichtmenschliche Tiere nach einem K.O. wieder relativ schnell zu sich.
Spätestens dann, wenn sie an der Kette hängen...
Google mal "Das Brüllen der Rinder".


Jetzt debattiert mensch darüber, bei wie vielen Tieren die "Narkose" oder "Betäubung" nicht wirkt, weil die Elektrozange oder das Bolzenschussgerät schief angesetzt wurde.
Ist das Ausbluten elektrisch gelähmt und mit sehr starken Kopfschmerzen weniger schlimm?

Im Vergleich zu elektrischem Strom und stumpfen Schlägen verursachen Schnitte mit einer scharfen Klinge kaum Schmerzen. Das weiß jeder Mensch, der sich mal mit einem scharfen Küchenmesser geschnitten und es erst später bemerkt hat, weil da so viel Blut fließt.
Das Schächten läuft im “Idealfall“ so ab, dass kein Tier bei vollem Bewusstsein an der Kette hängt und schließlich lebendig zerlegt wird.
Das Tier liegt am Boden, ein “sauberer Schnitt“ (der bei einem scharfen Messer in der Tat kaum Schmerz verursacht) öffnet die Halsschlagader und zeitgleich wird beruhigend auf das Tier eingewirkt.
Dann wird abgewartet, bis das Tier wirklich tot ist, bevor man es zerlegt.
 
Bei industrieller Halal-Schlachtung rücken beruhigende Aspekte in den Hintergrund, aber es ist davon auszugehen, dass kein Tier lebendig zerlegt wird.
Schaut man sich Videos mit traditioneller Halal-Schlachtung im Internet an und vergleicht sie mit Schlachtungen nach EU-Richtlinien, wird schnell klar, wer hier wirklich pervers agiert.
Im folgenden Video sieht man den Vorgang (keine Angst, es fließt kein Blut).
 

Wir leben in einer Gesellschaft, die irrationale Vermutungen auf andere Spezies projiziert und sie nie hinterfragt. 
Schächten ist schlimm, aber im "Idealfall" weniger brutal als das, was in unserem Tierschutzgesetz zur "Betäubung" vorgeschrieben ist.
Elektrozangen und Bolzenschussgeräte sind abartige Folterinstrumente, die perverse "Kirsche" auf dem "Sahnehäubchen" eines verkackten Lebens.
Und mit diesen Folterinstrumenten beruhigen die Leichenfledderer ihr Gewissen.
Denk drüber nach und wenn Du es verstanden hast, erzähl es bitte weiter.
Vielleicht erreicht es auch jene, die das Thema "Schächten" nur zu gern benutzen, um gegen Ausländer zu hetzen und ihren eigenen Speziesismus in ein besseres Licht zu rücken.

Schlunz


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Montag, 19. Dezember 2011

"Die Kunst Widerstand zu leisten"

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Seit neun Jahren betreibe ich radikale Tierrechtskunst. Artworks, Comics, Videos, und Gedichte...
So richtig ans Bein gepisst hat mir deshalb noch niemand.

Auch Chris Moser betreibt radikale Tierrechtskunst.
In seinem Häuschen in Österreich arbeitet er an Skulpturen, welche die Verhältnisse zwischen Mensch und Tier umdrehen.
Analog zu den Arbeiten von Roland Straller sieht man Teile von Menschen mit derselben "trockenen Ästhetik" als Jagdtrophäen drapiert oder als Speise zubereitet.
Eine durchaus legitime Betrachtungsweise...

Der österreichische Staat sieht das anders, Chris Moser ist einer von vielen ehemaligen "Tierrechtsinhaftierten".
Die sind in sein Haus gepoltert, fanden Tierschutzflyer und "Material zum Bombenbau", das später als vergorene Sojamilch identifiziert wurde, aber bis dahin ist das "unbequeme Subjekt" erstmal schön weggesperrt...

Und wie bei den anderen inhaftierten Tierrechtlern und Tierschützern in Deutschland und Österreich kam natürlich nichts dabei heraus, Chris Moser ist "auf freiem Fuß", aber sein Leben ist mehr oder weniger im Arsch.
Welche Nachwirkungen einer Inhaftierung finanziell, beruflich, gesellschaftlich und psychisch folgen, bleibt oft im Dunkeln.
In seinem Buch "Die Kunst Widerstand zu leisten" verarbeitet er das Erlebte.
Ich hoffe, es bringt ihm auch einen finanziellen Puffer.



Es gibt keinen Grund, etwas "hinzunehmen", sich "abzufinden", zu schweigen, weil man sonst auf die Fresse kriegt...
"Man muss nicht erwarten, dass man fair behandelt wird, wenn man sich gegen Unfairness einsetzt!" Fuck you!

Der Tierrechtsgedanke lässt sich nicht unterbinden, sowenig wie Mutterliebe oder der Drang zu atmen.
Und in einer stickigen Zelle, analog zu "Ställen", "Gattern", "Boxen" und "Zwingern" wird er sicher nicht schwinden...
Chris hört nicht auf, seine Kunst zu verbreiten und es haben sich sowohl während des Aufenthalts in der Zelle, als auch im Gerichtssaal viele neue unbequeme Gedanken in seinem Kopf manifestiert, die er der Öffentlichkeit vermittelt.
War es wirklich schlau, ihn wegzusperren?

In diesem Sinne ... etwas Musik:




Mein Widerstand heißt Lebendigkeit!




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Montag, 12. Dezember 2011

"Kochen mit Herz"

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Ich stelle Euch heute einen besonderen Menschen vor:

Katja Kaminski Tierrechtlerin/Künstlerin/Autorin



Ihre Bücher "kochen mit Herz - ohne Mord und Totschlag" und "Die süße Versuchung..." zeigen, wie mensch mit Spass und einfachen Mitteln vegane Leckereien kocht und backt.
In Kürze geht ein Kinderbuch zum Thema Tierrechte in den Druck, das wir in Kooperation erstellt haben.

Sowohl unser Buch, als auch ihre anderen Produkte (Shirts, Sticker, etc.) sind an Projekte gebunden, die befreiten "Nutztieren" das Leben so angenehm wie möglich machen.
Darunter sind der Antitierbenutzungshof, Hof Butenland und Lebenshöfe...

Ich lass sie jetzt mal reden und hoffe, Ihr schaut in ihren Blog und ihren Shop... ;o)